Die Veranstaltung des Bunten Kreis zugunsten schwer kranker und chronisch kranker Kinder war ein wahres Fest für alle Sinne
Woge
Der Bericht erschien in der Rems-Zeitung von Sabine Fischer und wurde uns zur Veröffentlichung freundlicherweise überlassen.
Was entstehen kann, wenn man eine Benefizgala zu einem berührenden Thema mit erstklassigen Starsolisten, brillanten Musikern, einem Moderator, der voll hinter der Sache steht, einem kompetenten, enthusiastischen Organisationsteam und der Schirmherrschaft von Land und Stadt ausrichtet, konnte man am Samstag im Schönblick erleben.
Da strömten sie ein in Massen, die Besucher aus nah und fern, um dieses Event zu erleben. Ein Abend der Superlative ist es gewesen, mit einem Musik- und Lichtfeuerwerk, das tief berührte und bewegte. Das große Forum des Schönblicks verwandelte sich für den guten Zweck vom geistlichen Zentrum zu einer angesagten Eventlocation und bot den idealen Rahmen für das tiefgründige, sehr emotionale und bewegende Thema des Abends. Die Kleinsten und Schwächsten standen im Mittelpunkt der Spendengala, Kinder die ohne Unterstützung nicht oder nur sehr eingeschränkt lebensfähig auf die Welt kamen. Ihnen und ihren Angehörigen gilt die Arbeit des Bunten Kreises, einer Nachsorgeeinrichtung, die Familien mit chronisch- krebs- und schwerstkranken Kindern unterstützt.
Wenn ein Kind zu früh geboren wird oder eine schwere Krankheit hat, ändert sich das Leben der gesamten Familie. Eine Herausforderung ist vor allem der Übergang von der Klinik ins häusliche Kinderzimmer. Hier unterstützt der Bunte Kreis mit liebevoller Fürsorge, fachkundiger Beratung und Beistand für die Sorgen und Nöte der Eltern.
Was es bedeutet, ein frühgeborenes oder chronisch krankes Kind zur Welt zu bringen, ist sicher den wenigsten Menschen bewusst. Welche Geschenke Gesundheit und Leben sind, dagegen sicher weitaus mehr. Als an diesem Abend die kleine, heute fünfjährige Alisa, die bei ihrer Geburt kaum mehr als zwei Pfund Butter wog, auf der Bühne vom Arm der Mama strahlte und lächelte, so war dies ein rührender Moment, der sich tief in die Herzen der Zuschauer einprägte. Da glänzte diese kleine Persönlichkeit, die sich nichts sehnlicher wünschte als eine Badewanne für ihre Puppe, wie viele andere ganz normale kleine Mädchen. Mit ihren leuchtend blonden Haaren und ihrem Frohsinn ließ sie alle Anwesenden an ihrem Glück teilhaben. Mit ihrem Strahlen war sie wie ein alle verbindendes Licht.Berührend war auch die tiefe Dankbarkeit der Eltern für die Unterstützung auf ihrem schweren Weg, was im Interview mit Marc Hermann, dem Moderator der Radio 7-Drachenkinder, deutlich wurde.
Dann stand da noch die Mama mit ihrem kleinen Luis, der mit einer chronischen Erkrankung zur Welt kam, auf der Bühne. Als Luis plötzlich einfach davon krabbelte, sich ein Mikrofon schnappte und mit regem Interesse die Welt um sich herum zu genießen schien, schmolzen die Herzen des Publikums dahin. Spätestens hier wurde erlebbar, was es heißt, offen zu sein für das Leben und Zutrauen zu haben zur Welt und den Menschen. Sehnsucht, Hoffnung, Fröhlichkeit, Liebe und Glaube – all dies drückte dieses kleine Bürschlein auf einmal aus und das Publikum war tief bewegt.
Ebenso wie vom dargebotenen Musikprogramm. Vier erstklassige Solisten aus der Musicalszene und die Band „musicalpeople“ brachten ein Musikprogramm auf die Bühne, das inhaltlich voll und ganz zum Thema und in die kommende Adventszeit passte. Mit einfühlsamen Songs aus Tarzan, West Side Story, König der Löwen, Wicked oder Starlight Express ging es immer um das positive Lebensgefühl, um das Annehmen des Unvollkommenen und das Bejahen des Hier und Jetzt. Wenn Sabrina Weckerlin und Ana Milva Gomes gemeinsam „Somewhere“ aus West Side Story sangen, so ging dies bis in die Seele und es war ein Fest für alle Sinne. Zusammen mit den bekannten Musicalstars David Moore und John Vooijs und deren enthusiastischen und unbekümmert positiven Art heizte sich die Stimmung im Saal dermaßen auf, dass es die Besucher des Saales von den Stühlen riss. Da wurde geklatscht, geschnippt, gewippt, gesungen und getanzt und eine Woge der Empathie schien alles zu vereinen. Besonders bei Titeln wie „We will rock you“ oder „We are the champions“ wurde fühlbar, was Miteinander bedeutet, und wie wertvoll es ist, das Leben gemeinsam meistern zu können.
Über allem schwebte das Geistliche des besonderen Veranstaltungsortes, an dem auch viel Hilfe für betroffene Familien angeboten wird. Dass Kirche, Nächstenliebe, Glaube, Hoffnung und Zuversicht keine langweiligen oder veralteten Dogmen sind, die statt „out“ zu sein heute mehr gefragt sind denn je, das war deutlich spürbar. Die große Spendenbereitschaft des Publikums zeugte von der tief empfundenen Wertschätzung für dieses schöne Projekt und die Dankbarkeit für den wundervollen Abend. Wie schön, wenn sich das Angenehme mit dem Nützlichen derart verbinden lässt. Erst nach mehreren Zugaben wurden die Musiker von der Bühne entlassen, um auf der anschließenden Aftershow Party mit den Besuchern über Gott und die Welt, die Menschen und das Leben zu philosophieren oder einfach nur zu sein.